Ein Mann in Schwarz steht in einem stilvollen Wohnzimmer--Eine moderne Küche mit dunkler Marmorarbeitsplatte und drei schwarzen Barhockern auf einem Betonboden. Auf der Arbeitsplatte stehen eine Kaffeetasse, ein geschlossenes Tablet und ein Smartphone. Die Szene wirkt minimalistisch und elegant--Ein Mann mit Bart und dunkler Kleidung hält eine getigerte Katze im Arm. Er schaut liebevoll auf das Tier, das entspannt liegt. Im Hintergrund eine rustikale Einrichtung mit Holztisch, Sofa und großer Metalllampe. Die Szene wirkt warm und gemütlich--Ein Mann mit Bart und schwarzer Brille sitzt an einem Holztisch und blättert in einem Magazin. Er trägt ein dunkles Outfit und blickt nachdenklich zur Seite. Auf dem Tisch liegen weitere Magazine, eine Glaskaraffe und eine Kaffeetasse. Die Atmosphäre wirkt stilvoll und entspannt--Eine moderne Küche mit Holz- und Betonelementen--Ein grünes Sofa mit Holzpodest und einem Stapel Bücher--Eine minimalistische Küche mit einer Kaffeemaschine und einer Regal mit Flaschen--Eine Hand hält eine schwarze Brille--Drei schwarze Barhocker an einer Betonbar
Art of Pioneering

Das Gespür für Selbstverständlichkeit

Malek Herbst Architekten entwickelten für Josef Göbel eine Küche der besonderen Art. Gründungspartner Georg Herbst im Gespräch über das Denken in Lebensräumen, die Bedeutung von Zeitlosigkeit und darüber, warum gute Architektur Selbstverständlichkeit braucht.

Ein Mann mit Brille und schwarzer Jacke steht in einem Raum.

Credits Fotos: Schaller Lukas, Müllner Monika

Herr Herbst, wie denkt man eine Küche neu?

Georg Herbst

Unsere Idee war, die Küche als ein modulares System zu entwickeln, das in seiner Grundstruktur und seiner Dimensionierung flexibel ist. Die Grundstruktur macht es möglich, sie in unterschiedlichen Qualitäten und vor allem auch in unterschiedlichen Größenordnungen umzusetzen. Je nachdem, welche Möglichkeiten und Bedürfnisse jemand hat. Und wenn man in eine andere Wohnung zieht zum Beispiel, kann man sie einfach mitnehmen. Und ganz einfach an die neue Lebenssituation anpassen. Die Teile, die in der Formrohrstruktur stecken, kann man ganz einfach tauschen. Man kann etwa auch die Oberflächen ersetzen, sollte man irgendwann etwas Neues wollen.

Die Küche also, die dich ein Leben lang begleitet?

Georg Herbst

Man kann auch ein Regal daraus bauen, wenn man sie als Küche nicht mehr braucht. Meistens wird sie aber eine Küche bleiben. Sie ist zeitlos. Und sie wird nie fad.

Ist das z. B. etwas, das sich Architekten ausdenken, weil sie in Lebensräumen denken und nicht daran, Küchen zu verkaufen?

Georg Herbst

Wir denken in Lebenssituationen und Lebensräumen, das ist richtig. Aber ich denke auch daran, wie ich es fein finde, wie ich es gerne hätte. Und dann gehe ich davon aus, dass das auch andere gerne hätten. Und in dieser Form wurde eine Küche bislang noch nicht gedacht. Mit Josef Göbel haben wir einen Partner, der das handwerklich umsetzen kann. Und deshalb ist es am Ende in diese Richtung gegangen.

Decorative
Eine moderne Küche mit dunkler Marmorarbeitsplatte und drei schwarzen Barhockern auf einem Betonboden. Auf der Arbeitsplatte stehen eine Kaffeetasse, ein geschlossenes Tablet und ein Smartphone. Die Szene wirkt minimalistisch und elegant.
Ein Mann mit Bart und dunkler Kleidung hält eine getigerte Katze im Arm. Er schaut liebevoll auf das Tier, das entspannt liegt. Im Hintergrund eine rustikale Einrichtung mit Holztisch, Sofa und großer Metalllampe. Die Szene wirkt warm und gemütlich.

“Die größte Kunst ist es, etwas so selbstverständlich wirken zu lassen, dass es scheint, als hätte es nie anders sein können.“

Georg Herbst

Architekt

Eine Küche mit einem Tisch und Stühlen.

Decorative

Wenn wir von der Küche zum ganzen Haus schauen: In Fladnitz haben Sie ein mehrfach ausgezeichnetes Einfamilienhaus revitalisiert, wo sehr viel mit Holz gearbeitet wurde …

Georg Herbst

Grundsätzlich ist es so, dass wir uns, wie auch bei der Küche, immer sehr lang mit der Materialität beschäftigen. So haben wir viele Materialien, die es im Altbau schon gab, verwendet. Und andere eben ersetzt. Der ganze Sockel ist aus Sichtbeton, der war ursprünglich gemauert. Aber das war nicht zu halten, auch aus statischen Gründen. Wir haben uns dann für eine neue Interpretation entschieden, die eine gewisse Selbstverständlichkeit hat. Das Haus stammt ursprünglich aus 1780, und dem, was damals schon verwendet wurde, muss ich was entgegensetzen, das ungefähr dieselbe Qualität hat.

Ist die Selbstverständlichkeit ein wesentlicher Qualitätsfaktor für Architektur insgesamt?

Georg Herbst

Für uns schon. Ich sage immer, das größte Lob, das man vom Bauherrn bekommen kann, ist: „Eigentlich habe ich es mir genauso vorgestellt.“ Dann sind wir dort, wo man hin muss. Unser Ziel ist es, das zu erzeugen. Ich verstehe Selbstverständlichkeit aber nicht als gleichartig. Es soll nicht aufgesetzt wirken. Und wenn der Gestaltungswille so hoch ist, dass es dann in einem Design endet, das man lange erklären muss, dann ist es nicht selbstverständlich.

Georg Herbst
Eine stilvolle Küche mit Betonwand und dunkler Arbeitsplatte. Eine kleine Espressomaschine steht neben Steckdosen. Über der Theke ein Regal mit edlen Flaschen, einer Karaffe und schwarzen Kannen. Die Szene wirkt modern und minimalistisch.

Was braucht die Selbstverständlichkeit, damit sie gelingt?

Georg Herbst

Wir haben uns mit der Materialität des Grundgebäudes auseinandergesetzt und haben einmal ganz bewusst den Kontrast herbeigeführt. Wir suchen nach Materialien, die passen, aber verwenden sie in einer anderen Formensprache. Und das muss dann aber handwerklich so qualitativ hochwertig sein, dass das nicht aufgesetzt ist, dass es zeitlos ist und bestehen kann neben den alten Teilen, die wir wiederverwendet haben. Obwohl dort (im Haus F, Anm.) alles neu ist, soll man, wenn man vorbeifährt, das Gefühl haben, dass es immer schon so war. Das ist wahnsinnig schwer zu erzeugen. Und man muss es in der Innenarchitektur auch weiterführen. Es braucht hohe Qualität in der Umsetzung. Wenn ich da – und das meine ich gar nicht despektierlich – eine Ikea-Küche reinsetzen würde, dann kann ich das nicht erzeugen. Dass etwas made to measure ist, also für dort überlegt, das braucht es. Das geht nicht anders.

Weil es jetzt zum zweiten Mal gefallen ist. Wie wichtig ist Ihnen, dass die Dinge, die Sie gestalten, zeitlos sind?

Georg Herbst

Sehr wichtig. Wir gestalten und bauen nichts, was „modern“ ist – in dem Sinn, dass es einer Mode folgt. Wir verwenden Materialien, die mit der Zeit besser werden, die eine Patina bekommen können. Und das, was wir tun, soll mehrere Dekaden überstehen und dann immer noch ansehnlich sein. Dieses Haus in Fladnitz steht da jetzt seit über 200 Jahren. Schön wäre, wenn es in 100 Jahren auch noch steht, man es anschaut und immer noch sagt: „Es funktioniert, es ist gut und ästhetisch ansprechend.“ Dafür braucht es schlichte, einfache, klare Linien.

Georg Herbst
Decorative

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Georg Herbst
Georg Herbst
Eine Nahaufnahme einer Hand, die eine schwarze Brille hält. Der Träger trägt dunkle Kleidung. Im Hintergrund ist eine unscharfe, gemütliche Sofalandschaft mit warmem Licht zu sehen. Die Szene wirkt stilvoll und nachdenklich.
Eine moderne Küche mit Betonwand und einer Marmor-Theke. Drei schwarze Barhocker stehen an der Theke. Ein schlichtes Regal mit edlen Flaschen schwebt an der Wand. Der Boden aus poliertem Beton verstärkt das minimalistische und industrielle Design.

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