Gelernt ist gelernt
Ursprünglich hat Kerstin Schloffer ja Juwelierin gelernt, dann aber doch die Liebe zum Holz entdeckt. Über eine, die einfach gerne dazulernt.
„Ich finde das einfach cool, dass man in der Werkstatt etwas zusammenbaut, dann das fertige Stück sieht und sagen kann: Das habe ich jetzt gemacht und das schaut gut aus. Und in der Planung genauso – wenn man einen Plan oder eine 3D-Zeichnung fertig hat und damit auch andere Leute begeistern kann und sieht, dass sie sich jetzt wirklich was darunter vorstellen können.“ Kerstin Schloffer hat im zweiten Anlauf offensichtlich „ihren“ Beruf gefunden.
Auf die Frage, warum sie denn Edelmetalle letztlich gegen edle Hölzer getauscht habe, sagt sie nur: „Ich wollte gerne was anderes machen. Noch was lernen. Und wenn ich schon was anderes mache, dann muss es ganz was anderes sein, damit ich möglichst viel lerne. Außerdem wollte ich die Matura nachmachen.“ Auf Dauer sei Juwelierin doch nichts für sie gewesen, erklärt sie. Aber: „Es ist wirklich ein sehr schöner Beruf, ich bin wirklich sehr froh, dass ich das gemacht habe und ich habe auch extrem viel gelernt.“
Frau lernt nie aus
In Sachen lernen macht Kerstin wirklich so schnell niemand etwas vor: Mit Mitte 20 hat sie gerade – im Oktober 2024 – die Matura abgeschlossen. Die Lehrabschlussprüfung als Tischlereitechnikerin hat sie seit letztem Jahr in der Tasche, jene zur Juwelierin ist schon ein bisschen länger her. Ein Studium würde der Weizerin noch in der Sammlung fehlen. „Vielleicht irgendwann mal“, sagt sie. Wer weiß. In der Zwischenzeit baut die passionierte Westernreiterin, die einen guten Teil ihrer Freizeit im Stall verbringt, bei Josef Göbel Fenster – Kastenfenster um genau zu sein – für einen Großauftrag am Wiener Heumarkt. Danach geht’s wahrscheinlich weiter in die Glaserei. Und wenn der Auftrag abgewickelt ist – „schauen wir mal“ – geht’s vielleicht wieder zurück in die Planung.
„Dadurch, dass man bei uns in der Firma wirklich viele Möglichkeiten hat – nicht nur in der Werkstatt, sondern auch im Büro oben – und sehr vielfältige Aufgaben hat, kann man natürlich auch Verschiedenes ausprobieren“, erklärt Kerstin. Und auch wenn sie es nicht ausspricht: Man darf davon ausgehen, dass sie von diesen Möglichkeiten auch in Zukunft Gebrauch machen wird. Schließlich gibt’s ja immer was zu lernen.
Auf Handwerk gebaut
Der Peter macht’s persönlich
Der Förster als Tischlerlehrling
Mit Liebe zum Detail