Auf Handwerk gebaut
Der Beruf der Tischlereitechnikerin war nicht Anna-Sophie Kalchers erste Wahl. Aber die für sie richtige. Davon hat sie sich während eines Praktikums bei Josef Göbel überzeugt. Dass sie für die Lehre erst recht wieder die Schulbank drücken muss? „Kein Problem“, sagt die Umsteigerin. Hier geht es schließlich um etwas anderes.
Der Name Kalcher ist bei Josef Göbel gut angeschrieben. Die Brüder Jürgen und Wolfgang gehören fast zum Inventar. Seit ungefähr eineinhalb Jahren ist die Familienabordnung noch um ein drittes Mitglied gewachsen. Sonderbehandlung gibt’s für Anna-Sophie Kalcher deswegen natürlich keine. Aber, ihr erstes Praktikum in Fladnitz hat sie trotzdem bei Papa Jürgen im Entwurf gemacht. So hat sie auch den Beruf der Tischlereitechnikerin für sich entdeckt.
Ursprünglich besuchte die mittlerweile 20-Jährige nämlich eine Waldorfschule, die Pandemie macht die Freude an der Schule endgültig zunichte. Ein Lehrberuf muss her. Als gute Basis, auf der man aufbauen kann. Mechatronikerin strebt sie zuerst an. Besagtes Praktikum macht ihr allerdings den Tischlerberuf schmackhaft. „Das Zeichnen im Büro hat mir sofort gut gefallen“, erzählt sie.
In der Berufsschule wird mittlerweile mit AutoCAD gezeichnet – ein Sideboard wird das erste selbstentworfene und gebaute Möbelstück. „Da kann man schon was Cooles machen“ sagt sie. „Wir fangen jetzt auch an mit dem Programmierenlernen für CNC-Maschinen.“ Sie hat scheinbar die Freude an der Schule wiedergefunden.
TALENTS
Anna-Sophie Kalcher
In den neun Monaten, die Anna-Sophie nicht in der Berufsschule verbringt, durchläuft sie wie alle Lehrlinge bei Josef Göbel die unterschiedlichen Bereiche im Unternehmen. Im Ladenbau und in der Handwerkstatt war sie bereits. Einen Lieblingsbereich hat sie noch nicht gefunden, dafür ist es, nach eineinhalb Jahren, vielleicht auch noch etwas früh, aber: „Wir haben zum Beispiel für Solebox die Kasse gebaut“, erzählt sie. Das ist schon richtig interessant.
„Beim Zeichnen im Entwurf habe ich sofort gemerkt, das ist meins! Das macht mir Freude und obendrein entsteht etwas Cooles dabei.“
Anna-Sophie Kalcher
„Die Stimmung unter den Lehrlingen“, erzählt sie, „ist sehr gut.“ Rund zehn Lehrlinge waren‘s zuletzt. Einige haben aber 2024 die LAP gemacht. Die meisten werden wohl im Unternehmen bleiben. Was Anna-Sophie Kalcher nach der LAP machen wird, das weiß sie noch nicht. Derzeit konzentriert sie sich mal auf die Berufsschule. Und danach hat sie ja noch zwei Jahre Lehre vor sich. Aber wer weiß, vielleicht tritt sie ja irgendwann die Nachfolge von Papa Jürgen oder Onkel Wolfgang an.
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