Familienbetrieb der Familie Rieger.

Wenn Unternehmen sich als Familienbetrieb beschreiben, dann meinen sie – wie das auch bei
Josef Göbel der Fall ist – meistens: Sie werden von der Eigentümerfamilie geführt. Bei Josef
Göbel allerdings gilt das auch noch auf ganz andere Weise.
Weil Michael Rieger vor zwei Jahren in Passail Haus gebaut hat, kommt er nicht mehr in den
Genuss der rieger‘schen Fahrgemeinschaft. Vater Franz und Bruder Christoph legen die knapp
sieben morgendlichen Fahrkilometer – noch – gemeinsam zurück. Christoph Rieger hat gerade
die Lehrabschlussprüfung als Tischlereitechniker erfolgreich hinter sich gebracht. Angefangen
hat er, der eigentlich in einem Vermessungsbüro schon die Zusage für eine Lehrstelle hatte, die
Lehre auch nicht ganz freiwillig und nur weil sich das ursprüngliche Angebot zerschlagen
hatte. Aber, wie er selbst sagt: „Absolut die richtige Entscheidung.“


Die berufliche Geschichte von Vater Franz hat interessanterweise ähnlich begonnen. Anfang
der 80er Jahre war es ziemlich schwierig, eine Lehrstelle zu finden. Sein eigener Vater,
Christophs Großvater, arbeitete zu der Zeit schon seit Mitte der 60er Jahre bei Josef Göbel.
So kommt Franz zu einer Lehrstelle. Das war 1983. Nach der Lehre und einer Zeit im
Möbelbau macht er, wie sein Vater, Fenster in der Bautischlerei, die er heute – über 40 Jahre
später – leitet. Dorthin wird es wohl auch Christoph nach seiner Lehrabschlussprüfung
verschlagen. „Es muss ja weitergehen“, scherzt dieser ob der Familiengeschichte.
Christophs älterer Bruder Michael ist in Sachen Fenster dann sozusagen das schwarze
Tischlerschaf der Familie: Ihm haben es die Möbel angetan. In der Handwerkstatt ist er
stellvertretender Teamleiter und auch schon seit der Lehre und damit schon über 10 Jahre im
Betrieb. „Es ist hier drinnen in der Handwerkstatt sehr abwechslungsreich. Das taugt mir, weil
es immer etwas Neues ist. Jeder Auftrag eigentlich ein Einzelstück. Das sind halt Sachen, die
man nicht in einem Möbelhaus kaufen oder so schnell irgendwo besorgen kann.“ Auch fürs
eigene Haus hat er die Einrichtung selbst gemacht.

Michael und Christoph Rieger
1983 hier begonnen. Meine Söhne Michael und Christoph
sind mir gefolgt. Enger kann man mit einem Betrieb nicht
verbunden sein.”



Anders als in vielen anderen Familien wird bei den Riegers zuhause nicht viel über die Arbeit
gesprochen. Sie sagen, das sei auch nicht notwendig, weil man das Wichtigste ohnehin
mitbekommt. Aber auch wenn sie nicht viel darüber reden, sind die Riegers stolz auf ihre
Familientradition. „Wenn man etwas produziert, kann man am Ende des Tages sagen – 'Das
habe ich gemacht. Da kann man auch stolz drauf sein' – , findet Michael Rieger. Dem ist nichts
mehr hinzuzufügen.